Chronik des Ortsteiles Baar

Seinen Namen, der germanischen Ursprungs ist, hat die Ortschaft von dem Fluss Paar erhalten, der sich im Osten in einer Schleife um den Ort windet, durch den Ort Ebenhausen fließt und als rechter Nebenfluss in die Donau mündet.

Die erste urkundliche Nennung der Gemeinde Baar geht auf die Tradition des Klosters Münchsmünster zurück, die den Ort um 1030 erstmals erwähnt. Um 1500 bestand bereits eine große Wallfahrt zu Mariä Himmelfahrt Baar. Bei Renovierungen im Jahre 1697 fand der damalige Pfarrer auf dem Sockel der heute noch vorhandenen gotischen Madonna die Jahreszahl 1480 eingraviert.
Im Jahre 1721 wurde das heilige Grab, ein seltenes Werk barocker Kunst und Frömmigkeit, zum erstenmal aufgerichtet.

Am 01. Mai 1753 erlebte die Gemeinde Baar ein Fest mit der ganzen Pracht und Begeisterung der Barockzeit, nämlich die Überführung und Aufbewahrung der Gebeine des hl. Fortunatus in die hiesige Pfarrkirche.

Die Ortschaft Baar war aber auch von Umweltkatastrophen nicht verschont. So nahm am 28. Februar 1784 ein Hochwasser der Paar solche Ausmaße an, dass im Dorf außer dem Pfarrhaus und der Schmiedsbehausung kein Haus vom Wasser verschont blieb.

Auch im Jahre 1866 wurde der Ort von einem schweren Unglück betroffen, als am 09.06.1866 durch ein ausgebrochenes Feuer im Laufe weniger Stunden 16 Wohnhäuser und 36 Nebengebäude in Schutt und Asche fielen und dadurch 16 Familien obdachlos wurden.

Im Jahre 1867 trug die Verlegung der Eisenbahnlinie Ingolstadt-München dazu bei, dass das Dorf Baar mit seinen 396 Einwohnern im Laufe der Zeit seinen bäuerlichen Charakter verlor. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte hat sich die Gemeinde Baar stetig weiter entwickelt und konnte eine rege Bautätigkeit verzeichnen, so dass aus dem einst kleinen Dorf eine ansehnliche Gemeinde wurde.

Verfasser: Rudolf Scherbaum

Quelle:
Rudolf Scherbaum; Das religiöse Leben der Gemeinde Baar im Jahre 1853, erarbeitet an Hand des Verkündbuches 1853, Regensburg 1973